Sankt Joachimsthal, Jachymov, ist ein berühmter Kurort mit Radon-Heilwasser in Böhmen und ein kleiner tschechischer Kurort am Südrand des Erzgebirges unweit von Oberwiesenthal. Die kleine tschechische Kurstadt liegt auf 672 m Höhe im Erzgebirge.
Das westböhmische Bad liegt am Fuße des Erzgebirges, unterhalb des Keilberges (Klinovec, 1244 m), in einem von Kiefernwäldern umgebenen Tal und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück.
Die Stadt, deren Bergwerke früher reiche Ausbeute brachten, ist heute ganz auf den Tourismus eingestellt. Neben gesundheitsbewussten Gästen, die eine Kurreise machen, kommen auch Wintersportler, Wanderer und Naturfreunde in die Stadt und die Region, wo sie gute Luft und eine idyllische Gebirgslandschaft mit Kiefernwäldern vorfinden.
Die Silberbergwerke warfen im Mittelalter reichen Ertrag ab. Von dem Silber wurden Münzen hergestellt, die "Joachimsthaler Münzen", die volkstümlich dann ganz einfach "Thaler" genannt wurden - daher die Bezeichnungen "Taler" und "Dollar". Leider ging die Silberausbeute immer mehr zurück. Die Stadt verarmte, viele Bewohner zogen weg. 1873 zerstörte ein Großbrand Sankt Joachimsthal fast vollständig.
Aber der neue Aufschwung ließ nicht lange auf sich warten. In den Schächten wurde zwar nur noch wenig Silber gefunden, jedoch konnten nun Metalle wie Uran, Blei und Kobalt abgebaut werden. Und das Uran, auch "Pechblende" genannt, eigentlich nur ein Abfallprodukt beim Silberabbau, brachte eine neue wissenschaftliche Erkenntnis. Das berühmte Ehepaar Curie entdeckte im Jahr 1898 im Uran das Element Radium.
Nachdem bei Sankt Joachimsthal Thermalquellen mit radioaktivem Gehalt gefunden worden waren, stand der Entwicklung der Stadt zum Kurort nichts mehr im Wege. Ab 1906 begann der Kurbetrieb des "Radon-Kurbades" Sankt Joachimsthal.