Sonntag, 3. Juli 2011

Konfuzius-Statue am Tiananmen-Platz in Peking



Seit Anfang des Jahres grüsste eine knapp acht Meter hohe Statue des Philosophen Konfuzius die Besucher auf dem Tiananmen-Platz in Peking. Der weise Philosoph grüsste sanftmütig blickend seine Gäste und überblickte zugleich den großen Tiananmen-Platz.

Die 17 Tonnen schwere Bronzestatue wurde am Eingang des sanierten Nationalmuseums auf der Ostseite des Platzes in prominenter Lage schräg gegenüber eines großen Porträts von Mao Tsetung, Chinas früherem Staatspräsidenten, am Eingang zum Kaiserpalast enthüllt.

Konfuzius repräsentiere die traditionelle chinesische Kultur und sei ihre Visitenkarte in der Welt, erklärte Museumsdirektor Lu Zhangshen bei der Enthüllung der Statue. Der Denker soll von 551 bis 479 vor Christus gelebt haben.

Die Statue von Konfuzius, die erst im Januar vor dem Nationalmuseum in Peking feierlich eingeweiht worden war, wurde drei Monate später überraschend wieder entfernt. Die Bronzestatue des Philosophen wurde an einen weniger auffälligen Ort in einem Innenhof des Museums umgesiedelt.

Die prominente Lage schräg gegenüber eines großen Porträts von Mao Tsetung, Chinas früherem Staatspräsidenten, am Eingang zum Kaiserpalast hatte für Diskussionen gesorgt - weil der »große Steuermann« die Lehren von Konfuzius immer als rückständig bekämpft hatte.

So schieden sich die chinesischen Geister: Einige sahen ein Symbol der traditionellen chinesischen Kultur, deren Morallehre stärker gefördert werden sollte. Andere meinten hingegen, Konfuzius könne die chinesische Gesellschaft nicht voranbringen und warnten vor einem neuen Kult um den alten Gelehrten.

So verschwand der Philosoph wieder vom Platz wie er gekommen war - ohne dort allzuviel Weisheit beim Volk ausgestrahlt oder hinterlassen zu haben.

Weblink:

Peking - www. chinaseite.de

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