Sighisoara ist auch unter dem Namen das rumänische Rothenburg bekannt. Wie kaum woanders in Siebenbürgen fühlt man sich in dem kleinen Ort am Fluss Tarnava in eine frühere Zeit versetzt. Ihre Blütezeit erlebte die Stadt im 16. und 17. Jahrhundert, als sie zu einem Zentrum der Münzproduktion wurde.
Sighisoara, auch als Schäßburg bekannt, ist eine der am besten erhaltenen Städte Europas. Der Stadtkern ist historisch nahezu vollkommen erhalten. Sighisoara, das frühere Schäßburg, zeugt architektonisch heute noch von der deutschen Vergangenheit. Davon zeugen unter anderem die komplett erhaltenen Wehranlagen der Burg mit ihren neun Türmen und drei Basteien.
Sighișoara (Schässburg) wurde im Jahr 1280 das erste Mal urkundlich erwähnt. Gegründet wurde die Stadt von deutschen Einwanderern, den Siebenbürger Sachsen, die in diesem Teil Rumäniens viele Städte und Dörfer ins Leben gerufen haben.
Bekannt ist auch noch aus einem anderen Grund: Hier soll 1431 Fürst Vlad III. geboren sein, jener grausame Herrscher, der Bram Stoker zu seiner unsterblichen Gruselfigur Dracula inspiriert hat.
Die bedeutendste Sehenswürdigkeit Schässburgs ist das historische Zentrum, die Altstadt mit der Burg, die 1999 zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt worden ist. Sie ist die einzige noch vollständig erhaltene und auch bewohnte mittelalterliche Festung in Europa, umgeben von starken Mauern und Wehrtürmen ab dem 12. Jahrhundert.
Das Wahrzeichen der Stadt ist der 64 m hohe Stundturm aus dem 15./16. Jahrhundert mit seinem Torbogen, durch den man in die Altstadt auf den Berg gelangt. Hier war früher das Rathaus untergebracht. Der Turm hat vier kleinere Türmchen (als Zeichen dafür, dass die Stadt die Blutgerichtsbarkeit besaß) und auf der einen Seite eine Uhr mit sieben Figuren, die die Wochentage symbolisieren. Die geschnitzten Figuren aus Eichenholz sind einmalig in Siebenbürgen und bewegen sich mit dem Glockenschlag der Uhr. Heute kann man hier das Geschichtsmuseum/Museum der Zünfte besuchen.
Nahe beim Stundturm liegt das ockerfarben gestrichene Haus „Casa Vlad Dracul“. Dieses Haus soll 1431 der Geburtstort des berühmten Herrschers Vlad Tepes (Vlad, der Pfähler oder Dracula) gewesen sein, der dann als Vorlage für die Romane von Bram Stoker diente. Ob dieses Haus tatsächlich die Geburtsstätte von „Dracula“ ist, konnte bis heute nicht bewiesen werden, ist aber unbedingt tourismusförderlich.
Die Stadtbefestigung hatte ursprünglich 14 Türme, von denen noch 9 erhalten sind. Diese Wehrtürme tragen die Namen von ehemaligen Zünften, z.B. der Zinngießerturm , Schusterturm, Schneiderturm, der Schmiedturm, der Fleischerturm mit seiner beeindruckenden Bastion, der Seilerturm, der heute vom Friedhofswächter bewohnt wird. Die Türme wurden von den jeweiligen Zünften erbaut und mussten auch von diesen verteidigt und immer wieder gewartet werden. Die Wehrmauer umfasst heute noch fast die gesamte obere Altstadt.
Weblinks:
Siebenbürgen Reiseführer - Rund um Kronstadt, Schäßburg und Hermannstadt von Birgitta Gabriela Hannover Moser
Schäßburg - www.siebenbuerger.de
Rumänien mit dem ÖCC 2012 Teil 2 - nickys-reiseblog.blogspot.de
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