Dienstag, 26. November 2013

Danzig, die alte Hansestadt an der Danziger Bucht

Danzig mit Dom und Krantor

Danzig - polnisch Gdansk - gilt als eine der schönsten Städte in Polen und als »Perle an der Ostsee«. Als größter polnischer Ostseehafen war Danzig jahrhundertelang das reiche Handelstor der polnisch-litauischen Adelsrepublik nach Westeuropa und Übersee.



Danzig ist eine alte Hansestadt mit einer tausendjährigen Geschichte. Das architektonische Erbe der Hanse ist unübersehbar - die Hanse prägt das Stadtbild bis heute. Und die reich verzierten Bürgerhäuser und öffentlichen Gebäude aus der goldenen Zeit der Stadt im Stil des Danziger Manierismus geben Gdańsk ihren liebenswerten Charme.

Danzig mit Hafen

Güter, die in Danzig umgeschlagen wurden, waren vor allem Getreide und Holz, aber auch Honig und Teer, Fleisch und Butter, Pelzwaren und Pech. Neben Elbing und Thorn war Danzig die führende preußische Hansestadt und blieb bis zum letzten Hansetag im Jahr 1669 Teil der Hanse. Die Stadt hat das reiche Erbe der Hanse bewahrt.


Die »Perle der Ostsee« ist jeher eine Stadt des Handels. In Danzig gab und gibt es eine Vielzahl von Märkten. Keine andere Stadt in Polen hatte soviele davon: Langer Markt, Kohlenmarkt, Holzmarkt, Dominikanermarkt, Buttermarkt. Dieser merkantile Geist ist auch heute noch in der alten Hauptstadt des Handels zu spüren.

Altstadt von Danzig



Im Zweiten Weltkrieg wurde die »Freie Stadt« völlig zerstört und danach als Meisterstück polnischer Restaurationskunst originalgetreu bis ins Detail wieder aufgebaut. Die Danziger Rechtstadt, die heute wieder zu den schönsten historischen Altstädten Europas gehört, ist ein Gesamtkunstwerk aus prachtvollen Patrizierhäusern, beeindruckenden gotischen Kirchen und Toren, die von tausendjähriger Geschichte zeugen und durch seine Architektur bezaubern.

Danzig ist eigentlich eine Dreistadt - es sind drei Städte in unmittelbarer Nachbarschaft. Das ehemals mondäne Weltbad Zoppot (Sopot) befindet sich lediglich zwölf Kilometer entfernt, heute ein freundliches und ruhiges Bad an der Danziger Bucht. Noch weiter an der Bucht entlang Richtung Norden liegt Gdingen (Gdynia). Zusammen leben hier knapp 800.000 Menschen.

Die großen Werften und Hafenanlagen liegen fast ausschließlich in Gdingen, das vor dem Zweiten Weltkrieg der größte Hafen der Ostsee war. Zoppot ist bekannt für seine 500 m lange, breite Holzmole, die sich weit in das ziemlich ruhige Wasser der Danziger Bucht erstreckt und nicht nur im Sommer ein sehr bekannter Promenierweg ist.

Danzig hat eine wechselvolle Entwicklung in ihrer Geschichte durchgemacht, bevor es zum polnischen Gdansk wurde. Fast sieben Jahrhunderte lebten hier Deutsche und Polen, Kaschuben und Einwanderer aus vielen Ländern zusammen, nicht immer konfliktfrei aber immer stolz auf die gemeinsam geschaffene unvergleichliche Kulturlandschaft an der östlichen Ostsee.

Literarische Bedeutung erlangte Danzig erst mit Günter Grass, dem Literaturnobelpreis des Jahres 1999, dessen Danzig-Roman Die Blechtrommel 1959 für Furore sorgte. Seine Rezeption in Dan-zig war in den 1980er Jahren mitentscheidend für die Entdeckung der fremden, deutschen Vergangenheit durch die jüngere Generation; mit Paweł Huelle und Stefan Chwin knüpf-ten zwei landesweit bekannt gewordene polnische Schriftsteller an Grass an.

Weblinks:

Danzig / Gdansk - alte Hansestadt an der Danziger Bucht - Ostsee-Urlaub - www.ostsee-urlaub-polen.de

Gdingen / Gdynia - die Hafenstadt an der Danziger Bucht - Ostsee-Urlaub - www.ostsee-urlaub-polen.de

Sopot / Zoppot - ehemals mondänes Weltbad - Ostsee-Urlaub - www.ostsee-urlaub-polen.de

Literatur:


Danzig 1930-1945: Das Ende einer Freien Stadt
von Dieter Schenk

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