Samstag, 9. Juli 2011

Der 54. Staat Afrikas ist geboren

Südsudan ist unabhängig

Noch nie haben Menschn im Südsudan einen Tag so sehr herbeigesehnt wie den 9. Juli 2011. An diesem Samstag rufen die Südsudanesen ihre eigene Republik aus. Damit besiegeln sie die Trennung von Nordsudan, gegen dessen Herrschaft sie fünf Jahrzehnte lang rebellierten. Die Republik wird der 54. souveräne Staat Afrikas und jüngstes Mitglied im Kreise der Vereinten Nationen. - Der 54. Staat Afrikas ist geboren.

Bei Feierlichkeiten in der Hauptstadt Juba hat sich der Südsudan offiziell für unabhängig erklärt. Nach fünf Jahrzehnten Bürgerkrieg mit dem Norden ist der Südsudan jetzt unabhängig. Vor Zehntausenden Bürgern hat Präsident Salva Kiir seinen Amtseid abgelegt. Doch in den Jubel über die neue Freiheit mischen sich auch Ängste. Im Grenzgebiet kämpfen Hunderttausende Flüchtlinge ums Überleben.

Trommeln um Mitternacht. Und überall im Land läuten die Glocken. Mit Tänzen, Gebeten und einem Lichtermeer aus brennenden Kerzen heißen die Menschen in Südsudan den 9. Juli 2011 willkommen. Manche haben ihr ganzes Leben lang auf diesen Moment gewartet. "Free at last", verkündet der leuchtende Schriftzug auf einer Säule in der neuen Hauptstadt Juba. Endlich frei.

Dies ist ein Tag des Triumphs für den Süden, in dem die meisten Menschen Christen sind. Dennoch werden sich auch Tränen der Trauer zwischen den Jubel mischen, wenn die Republik als 54. Staat Afrikas in die Völkerfamilie aufgenommen wird. Zwei Millionen Todesopfer hat der Krieg gekostet, der zu den zähesten Konflikten des Kontinents zählte. 2005 schlossen die Gegner ein Friedensabkommen. Im Januar stimmten dann 99 Prozent der Menschen in Südsudan für die Sezession von Khartum. Der Freiheitsdrang war nicht mehr zu brechen.

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