Wladimir ist eine Stadt in Russland, die rund 190 km östlich von Moskau liegt und im frühen Mittelalter eine bedeutende Stadt war. Heute hat die Stadt ihren Glanz überlebt und lebt vor allem vom Tourimus.
Als Hauptstadt des Großfürstentums Wladimir-Susdal spielte die Stadt in der russischen Geschichte eine bedeutende Rolle als ein wichtiges Kultur- und Machtzentrum vor der Mongolischen Invasion der Rus sowie als vorübergehender Sitz des Metropoliten der Russisch-Orthodoxen Kirche.
Die Hypatiuschronik nennt bereits das Jahr 990 als Gründungsjahr Wladimirs durch den Kiewer Fürsten Wladimir Swjatoslawitsch. Als offizielles Gründungsjahr gilt jedoch das Jahr 1108, in dem der Fürst von Tschernigow Wladimir Monomach die Stadt befestigen ließ. Monomachs Enkel Andrei Bogoljubski verlegte etwa 50 Jahre später den Großfürstensitz von Susdal nach Wladimir.
Während der folgenden Jahre bis zur Eroberung und Verwüstung durch die Tataren am 7. Februar 1238 erlebte die Stadt ihre Glanzzeit. 1238 wurde das Fürstentum Wladimir von den Mongolen unter der Führung von Batu Khan erobert. Die Stadtentwicklung wurde dadurch nachhaltig unterbrochen, viele Handwerkstraditionen gingen verloren. Dennoch bewahrte sich Wladimir während der Herrschaftszeit von Alexander Newski (1252–63) seine politische Vormachtstellung. Unter den Städten der Rus. 1299–1317 befand sich in Wladimir der Sitz des Metropoliten.
Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten zählen die Mariä-Entschlafens-Kathedrale von 1157 bis 1160, das Goldene Tor, ein altes Stadttor, die Demetriuskathedrale von 1194 bis 1197 als letztes Zeugnis der fürstlichen Residenz, das Fürstinnen-Kloster, ebenfalls mit Überresten eines Schlosses.
Unweit der Stadt befinden sich das Kloster Bogoljubowo und die berühmte Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kirche an der Nerl von 1165, die Andrei Bogoljubski in nur einem Sommer zum Andenken an seinen Sohn Isjaslaw errichten ließ. Außerdem gibt es eine Reihe weiterer Kirchen, Klöster und Profanbauten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen